Exkursion zum ZI nach Mannheim 

Am 12.06.2023 begaben wir uns als Klasse 13 zusammen mit unserem Lehrer für Pädagogik und Psychologie, Herr Ruß und in Begleitung von Frau Lotz zum Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim. Dafür trafen wir uns um 9:40 am Marktplatz in Mannheim und liefen von dort aus gemeinsam zum ZI. Dort angekommen wurden wir von Herrn Ellwanger, dem Leiter der Öffentlichkeitsarbeit des ZI, freundlich begrüßt und in einen klimatisierten Raum mit Snacks und Getränken geführt, in dem die Veranstaltung stattfand. Als Einstieg wurde uns erklärt was das ZI eigentlich ist, inwieweit es sich zum Beispiel von der Psychiatrie in Wiesloch unterscheidet und uns wurde von der Geschichte des ZI erzählt. Danach startete der eigentliche Hauptteil unseres Besuches. Prof. Dr. Peter Kirsch und ein Doktorand Mathieu Pinger, die beide im ZI tätig sind, gaben uns tiefere Blicke in das Thema psychische Störungen und deren Behandlung. Allerdings nicht bloß in reiner Präsentationsform, sondern eher in einem Austausch von Fragen, die wir in einer vorherigen Unterrichtseinheit in der Schule formuliert hatten. So wurden zum Beispiel Themen wie die Ursachen von psychischen Krankheiten angesprochen. Ob diese zum Beispiel genetisch bedingt sind, wurde dabei nicht nur in einer Ja/Nein Konstellation beantwortet, sondern sowohl Prof. Dr. Kirsch als auch Herr Pinger nahmen sich Zeit uns einen Einblick in den wissenschaftlichen Konsens zu geben. Hierbei fand ich besonders interessant, wie der Professor betonte, dass psychische Krankheiten immer noch anders angesehen werden als körperliche Krankheiten, wie man Menschen mit psychischen Krankheiten helfen kann, aber auch den wissenschaftlichen Aspekt. Da beide in der Forschung tätig sind, ging es auch um konkrete Themen, z.B. wie man eine psychische Krankheit überhaupt feststellen kann. Herr Pinger zeigte zwei Hefte, in denen man mit einem festen Fragebogen in einem ersten Schritt eine psychische Diagnose stellen kann. Doch am interessantesten fand ich das Thema Suchtforschung in dem Herr Pinger auch tätig ist. Hier wurde uns seine aktuelle Forschung vorgestellt. Suchtpatienten wurden Bilder ihrer Droge gezeigt und zugleich eine Skala mit der ihre Aktivität des Bereichs des Gehirns, welches für Sucht zuständig ist. Dabei waren die Patienten während der Untersuchung in einem MRT, damit die Informationen des Gehirns gesammelt werden konnten. In diesem Zusammenhang war es den Patienten möglich eigene Strategien zu entwickeln, um mit diesem stimulativen Reiz umzugehen. Dies kann ihnen im Alltag helfen kann, dem Suchtmittel nicht nachzugeben.
 

Darüber hinaus wurde das Thema Studium der Psychologie und Ausbildung als Therapeut ebenfalls angesprochen. Hierbei wurde uns erzählt, dass es noch viel Arbeit bräuchte, um den idealen Ausbildungsrahmen für die Behandlung von psychischen Störungen zu schaffen. Trotz erhöhtem Bedarf im Bereich der psychischen Behandlung sind die Gelder und Studienplätze seit Jahren gleichblieben und auch die die Disziplin selbst steht sich manchmal mit internen Streitereien um die richtige Richtung bzw. Schule im Weg. 

Meiner Meinung nach war die Exkursion zum ZI sehr interessant, da ich im Nachhinein sehr viel gelernt habe, vor allem im Bereich der Sucht. Außerdem konnte ich ein paar meiner Vorurteile einer Psychiatrie, die eher einem „geschlossenen Gefängnis“ gleicht, durch eine eher offene und humanere Vorstellung tauschen. Der Großteil der Patienten des ZI kann sich frei bewegen kann und führt einen weitgehend „normalen“ Alltag. Besonders gefallen hat mir der offene Austausch, da auf unsere Interessen und Fragen eingegangen wurde, statt eine feste Präsentation vorzutragen, aber auch die Spontanität in den Themenbereichen, da sich die Auswahl der Themen anhand der Fragen orientierte und veränderte. Unsere Fragen wurden so äußert umfangreich und zufriedenstellend beantwortet.