Die Welt vom Schreibtisch aus erkunden
„Wie ist das mit Corona im Kongo?“ – „Wie ist es mit den Rechten von Männern und Frauen im Kongo – gibt es da Unterschiede?“ – „Welche Wege könnte es aus der Kinderarbeit geben?“ – „Gibt es auch was Gutes über den Kongo zu sagen?“ …. Diese und andere Fragen konnten die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen der Markus-Realschule diese Woche im digitalen Klassenzimmer des Online-Unterrichts direkt an zwei Experten stellen.
Im Fach Geschichte beschäftigen sich die Klassen derzeit mit der Dekolonisation nach 1945 und ihren Auswirkungen bis heute. Im Rahmen der Unterrichtseinheit hatten die Schülerinnen und Schüler sich bereits im Vorfeld mit der historischen und aktuellen Situation im Kongo befasst. Nun hatten sie die Möglichkeit ihre Fragen direkt dem deutsch-kongolesischen Ärzteehepaar Dr. Tabea Bulambo-Riziki und Dr. Patrick Bulambo-Riziki zu stellen, die dort das Hilfsprojekt Jeremie Project Kongo (https://jeremieprojectcongo.com/) gegründet haben, um Kinder vor Ort zu unterstützen. Neben den konkreten Hilfsprojekten und Nöten der Menschen konnten sie so natürlich direkt von dem Leben und den Umständen im Kongo berichten und auch die Augen für die Schönheit und Besonderheiten des Landes zu öffnen. Die Schülerinnen und Schüler hatten Interviewfragen vorbereitet und hakten zu ganz verschiedenen Bereichen wie Bildung, Menschenrechte, allgemeine Lebenssituation usw nach. Selbstverständlich kamen auch Fragen, die sich im Gespräch ergaben, nicht zu kurz. Es gelang den beiden Ärzten, den Schülerinnen und Schüler ein wirklich facettenreiches Bild des Kongo aufzuzeigen, besonders beindruckt hat die Jugendlichen auch die Begeisterung für Land und Menschen, die aus jeder Silbe sprach und einen so ganz anderen Blick auf das Land eröffnete als Nachrichten und Geschichtsbuch das können. „Es war sehr bewegend zu hören und zu sehen, mit welchem Herz Patrick und Tabea ihr Projekt führen und was für uns unvorstellbare Umstände im Kongo herrschen. Für mich war sehr beeindruckend, dass die Menschen trotz des nicht leichten Lebens dort, zusammenhalten und sich gegenseitig unterstützen mit dem, was sie haben. Ich denke, dass man sich da definitiv ein Beispiel drannehmen kann und sollte.“ so Verena nach dem Interview, auch Jael fand es schön zu hören, dass die Menschen sich dort gegenseitig unterstützen, sagt aber auch „Die Berichte von ihnen waren manchmal sehr erschreckend wie z.B. zu erfahren, dass die Kinder dort mit 5 Jahren schon ihr eigenes Geld verdienen müssen.“ Ihre Klassenkameradin Melissa zieht auch Erkenntnisse für sich aus dem Gespräch: „Im Interview wurde klar, dass man viel bewirken kann, indem man sich dafür entscheidet nicht nur den Menschen zu helfen, denen sonst kaum einer hilft, sondern auch die Menschen zu inspirieren, vielleicht sogar einmal denselben oder ähnlichen Weg einzuschlagen.“
Wie so vieles andere zurzeit auch sollte auch dieses Interview eigentlich anders stattfinden. Geplant war es ursprünglich für einen Termin kurz vor den Weihnachtsferien, der dann wegen des Lockdowns so nicht stattfand. Umso mehr freuen wir uns, dass es im Rahmen des Online-Unterrichts nun so unproblematisch stattfinden konnte. Wie zu jeder anderen Stunde im Moment auch, gingen die Schüler zum Beginn der Geschichtsstunde in die entsprechende Videokonferenz et Voila – Unterricht mit Experten, wo man sich sonst mit dem eigenen Lehrer trifft.
Noch ein Hinweis in eigener Sache: auch unsere Informationsveranstaltungen zu den einzelnen Schularten finden dieses Jahr online statt. Interessierte sich herzlich eingeladen am 6.2.2021 zu unserem Online-Infotag bei dem sich um 10.00 Uhr die Realschule, um 11.00 Uhr das Sozialwissenschaftliche Gymnasium vorstellt. Weitere Informationen dazu sowie den Link zur Veranstaltung gibt es unter www.markus-schule.de.